s
chon im A ufm acher w ird
das Problem erkennbar. Es
handelt sich h ier nämlich
um den Ist-Zu stan d des Stro m -
netzes an einem Sam stagm or-
gen, erfasst über eine perm a-
nent
installierte
N etzü b erw a-
chung in einem 4 0 0 -Se e le n -D o rf
in d er Schnee-Eifel, und zeigt:
D e r Stro m , d er unsere G eräte
speist, ist nicht sauber. D e r 50-
H e rtz-N e tzsin u s m it einer Ef-
fektivspannung von
rund 230
V olt ist w eit vom Ideal entfernt.
D ie Abflachungen der Sinusw elle
- und die m ittels eines speziellen
M esskästchens
sichtbar
ge-
m achten Verzerrungen, die ei-
gentlich eine Linie sein sollten -
stellen vo r allem harm onische
und
zw ischenharm onische
O berschw ingungen dar, die ne-
ben den gew ollten
STICHWORT
n
50
H e rtz m it im
N e tz
herum geis-
tern und die d u rch -
aus geeignet sind,
em pfindlichere
G eräte zu
beein-
flussen. So sagtVol-
ker Kühn, einst bei
Audioplan ein Pio-
nier der audiophilen Stro m ver-
sorgung, völlig zu Recht: „ W ir
hören den Strom aus d er Ste ck-
dose.“
D enn die auf der Versorgungs-
spannung m itreitenden O b e rtö -
ne und Störungen können auch
das zu verarbeitende M usiksig-
nal m odulieren, sprich v erze r-
ren.
D e r angelieferte Strom w ird
zudem im m er schlechter. D as
hat gleich m ehrere G rü n d e , die
Schon einfache Messgeräte wie
das von D.Reckers zeigen Stö-
rungen an
Harmonische Verzerrung
O bertöne als ganzzahli-
ges
Vielfaches
der
Grundschwingung,
im
Netzbereich also von SO
Hertz. D er Anteil an un-
erwünschten
O b e rtö -
nen gilt als Verzerrung.
nicht
einm al
m it
En ergieversorger
zu tun haben.
Zu m einen w er-
den im m er m ehr
V erb rau ch er
ans
N e tz angeschlossen,
die
anders
als
eine
G lü h birn e eben keine
rein ohm schen Ideal-
verbrauch er
sind
und
entsp re-
chend
N e tz-
rückw irkungen
verursachen.
A ls
Beispiele
dienen
hier
Energiespar-
und
Leuchtstoffröhrenlam pen,
Dim m er, Fernseher und Ele ktro -
m otoren aller A rt. U nd da auch
bei
Städten
und
G em einden
Sparzw änge an
d er Tagesord -
nung sind, w erden zunehm end
säm tliche
Straßenlaternen
auf
Energiesparlam pen
m it
ih rer
kritischen Phasenanschnittsteu-
erung um gerüstet (siehe K a s-
ten). N im m t m an nun noch an,
dass auch D atenübertragungen
über das Stro m n e tz w eiter zu -
nehm en w erden, ist die D im e n -
sion des Problem s klar.
D as ist allerdings den m eisten
elektrischen G eräten vo llko m -
m en schnuppe, Toaster, Kaffee-
m aschine und Kü h lsch ran k funk-
tionieren ja
einw andfrei. U nd
d er En e rgieversorger ist gem äß
EM V -G esetz lediglich fü r eine
„zufriedenstellende“
Funktion
von Elektrogeräten verantw ort-
lich zu machen: „Ele ktro te ch n i-
sche Einrichtungen m üssen in ih-
re r U m gebung zufriedenstellend
funktionieren, ohne diese U m -
gebung selbst zu
l
t
;
«
a
S c
\
Das Konzept des nicht mehr lieferba-
ren .
.Noise Snilfer" wurde mittler-
weile von HiFi-Tuning aufgegriffen
Sogar den verbreite-
ten Neozed-Vorsi-
cherungsblock gibt
^
es mitunter als
hochwertige, ver-
goldete Messingaus-
führung
Auch das AHP-
Klangmodul
(links in zerlegtem Zustand)
sorgt für beste Kontakt-
verhältnisse im Schalt-
schrank
stören.“ Freilich ist
„zu fried en stel-
lend“ im G egensatz etwa
zu „perfekt“ ein deutlich dehn-
barer Begriff, und die Zu lässig -
keit von bis zu acht Prozen tV er-
ze rru n g im N e tz w ü rd e man bei
Ein Klangmodul III im Hörraum von
STEREO-Redakteur Tom Frantzen,
links daneben normale Automaten
einem H iF i-G e rä t im A usgangs-
signal
kaum
hinnehm en,
man
kön n te es w ohl gar nicht e rtra-
gen!
D as also ist die A usgangssitua-
tion. Machen w ir das Beste da-
raus!
Was unseren Saft trübt
Störungen im Stromnetz sind
mannigfaltigen Ursprungs.
STEREO nennt Beispiele
S
o emsig - und erfolgreich -
die Energieversorger auch
bemüht sind, für Störungsfrei-
heit im Groben zu sorgen, so w e -
nig können sie tatsächlich ge-
gen lokales Störpotenzial aus-
richten.
Im
Diagramm
rechts
oben sehen wir das Ideal, einen
50-Hertz-W echselstrom -Sinus.
In Rot darunter der von einer
Energiesparlampe - einer gefal-
Raus oder aus:
teten
Leucht-
U N BEEIN FLU SSTE SPANNUNG
Energiespar-
lampen, D im -
mer, P C s und
Halogen-Tra-
fos im H ör-
raum
stoffröhre
mit
hochfrequenter
Gasentladung -
produzierte
„Dreck" und in
Blau dann das
resultierende
Ergebnis. Das aus der „Strom-
basisw issen '-Brosch ü re
des
VW EW -Verlages
stammende
Beispiel zeigt vereinfacht auf,
wie
Rückflüsse von Verbrau-
cherseite die Spannung beein-
flussen.
Daneben spielen Spannungsab-
fälle, etwa durch Einschaltim -
pulse, kurze Spannungsspitzen
(Spikes) sowie Flicker eine Rol-
le. Im Hörraum gilt es, vor allem
lokale Effekte m öglichst zu ver-
meiden!
BEEIN FLU SSTE SPANNUNG
„SPIKE" IN SINUSKURVE
88 STEREO H IF I-T U N IN G